Bauchschmerzen verstehen – Ursachen nach Region, Selbsthilfe & Warnzeichen



Magen/Darm-Infekte (krampfartig, Übelkeit, Durchfall)

Reizdarm (wechselnde Stuhlgewohnheiten, Blähungen, Stress-getriggert)

Pankreatitis (Gürtelschmerz in den Rücken, Übelkeit; dringlich!)

Aortenaneurysma (selten, v. a. ältere Menschen; plötzlich starker Schmerz – Notfall)
Akut: Flüssigkeit/Elektrolyte, leichte Kost. Bei starken, gürtelförmigen oder anhaltenden Schmerzen: Notdienst.

4️⃣ Unterbauch links

Häufige Ursachen:

Divertikulitis (Fieber, druckschmerzhafter Unterbauch links)

Verstopfung

Gynäkologisch: Zysten, Endometriose (zyklusabhängig)
Akut: Wärme, ballaststoffarme Kost in der Akutphase, ärztliche Abklärung bei Fieber/Leukozytose.

5️⃣ Unterbauch rechts

Häufige Ursachen:

Appendizitis (wandernder Schmerz vom Nabel nach rechts unten, Fieber/Übelkeit)

Morbus Crohn/Colitis, Harnleiterstein

Gynäkologisch: Eileiterschwangerschaft (akut!), Ovarialtorsion (akut!)
Akut: Keine Schmerzmittel „auf Verdacht“, sondern rasche Untersuchung – mögliche Operation.

Häufige Begleitsymptome und ihre Bedeutung

Fieber: entzündliche Ursache wahrscheinlich (Appendizitis, Divertikulitis, Cholezystitis).

Übelkeit/Erbrechen: Magen-Darm-Infekt, Galle, Pankreas, Darmverschluss.

Blut im Stuhl/Teerstuhl: Blutung im Magen-Darm-Trakt → Notfall.

Harnbeschwerden: Harnwegsinfekt oder Steinleiden.

Was du selbst tun kannst (keine Notfall-Situation)

24 h leichte Kost (Zwieback, Reis, Banane), viel trinken (Wasser, Tee, Elektrolyte).

Wärme (Wärmflasche) bei krampfartigen Schmerzen.

Tagebuch: Zeitpunkt, Nahrungsmittel, Stuhlgang, Stress notieren.

Medikamente nur gezielt: z. B. kurzzeitig Spasmolytika bei Koliken; keine NSAR bei Verdacht auf Magenprobleme.

Sofort zum Arzt / Notruf 112, wenn…

starke, plötzlich einsetzende „messerstichartige“ Schmerzen

anhaltendes Erbrechen, Blut im Stuhl/Erbrechen, schwarzer Stuhl

hohes Fieber, steinharter Bauch, Abwehrspannung

Schmerzen nach Bauchverletzung

bei Schwangeren, Kindern, älteren oder immunsupprimierten Personen

zusätzlich Brustschmerz, Atemnot, Schwindel oder Kollaps

Diagnostik, die typischerweise folgt

Anamnese, körperliche Untersuchung, Blut/Entzündungswerte

Urinstatus, ggf. Schwangerschaftstest

Ultraschall des Abdomens, bei Bedarf CT/MRT, Endoskopie

Fazit

Die Lage der Schmerzen gibt wichtige Hinweise – ersetzt aber keine ärztliche Diagnose. Bei leichten, kurzzeitigen Beschwerden helfen Ruhe, Flüssigkeit und leichte Kost. Zunehmende, starke oder neuartige Schmerzen sollten zeitnah medizinisch abgeklärt werden, damit ernste Ursachen (z. B. Appendizitis, Gallen- oder Pankreaserkrankungen) nicht übersehen

siehe Fortsetzung auf der nächsten Seite

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