Mein Vater – Colonel Mitchell – trat wie ein Schutzengel ein. Seine Anwesenheit strahlte Autorität aus. Eine Uniform war nicht nötig. Maxwell schien in einem Albtraum verloren. Mein Vater stand neben Emma und mir. Und dann sagte er leise: „Wir müssen unsere Tochter beschützen.“ Die Antwort kam schnell: ein Gerichtsbeschluss, eine Zwangsräumung, das alleinige Besitzrecht am Haus.
Maxwells Familie zerstreute sich beschämt. Wir gingen mit mehr als nur Freiheit. Wir gingen mit unserem Leben.
Ezoic:
Ein Neuanfang.
Sechs Monate später leben wir in einer bescheidenen, aber hellen Wohnung. Der Gerichtsbeschluss ist in Kraft. Maxwell sitzt wegen häuslicher Gewalt ein. Ich habe eine Ausbildung zur Krankenschwester abgeschlossen und arbeite in der Notaufnahme – ich helfe Frauen, deren „Unfälle“ stumme Zeugenaussagen sind. Und Emma? Sie ist 12, vorsichtig, gelassen und unglaublich mutig.
In der Schule bat mich Rektor Andres, mit den Schülern über Resilienz zu sprechen. Meine Tochter sagt: „Mama, stark zu sein bedeutet nicht, still zu bleiben. Es geht darum, um Hilfe zu bitten.“ Er hat Recht.
Beim Frühstück fragte sie: „Vermisst du ihn?“ Ich schluckte. „Nein“, sagte ich. „Ich vermisse es nicht, Angst zu haben.“ Und Emma flüsterte: „Mir gefällt, wie du jetzt bist.“ Wir beschützen uns gegenseitig. Wir sind zu Hause.